Persönliches Profil:
Als ausgebildete Gymnasiallehrerin – jetzt tätig an einer Gemeinschaftsschule – höre ich oft von Schüler*innen die Frage: „Gehen wir heute raus?“ Ich wusste manchmal nicht, was ich antworten soll… Hin und wieder verlagern wir den Lernort nach draußen, machen eine Exkursion oder laden Leute von „draußen“ zu uns ein – aber immer öfter frage ich mich: Wird das dem Drang der Fragenden wirklich gerecht?
Ein sicherer Rahmen, wie Schule ihn bieten kann, ist wichtig für junge Menschen - unbestritten.
Doch immer wieder nehme ich das Bedürfnis junger Menschen wahr, „rauszugehen“, in der Welt zu sein, sich an ihr abzureiben, sich in ihr auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen, ja – auch die, die sich mitunter am verantwortungslosesten zeigen, wollen das! Junge Menschen wollen sich spüren, sie wollen etwas erschaffen, jemand werden, um jemand zu sein. Sie suchen Bedeutung, Bedeutsamkeit, Sinn. Sie haben viele Fragen. Sie wollen gebraucht werden.
Das Tragische: Manche unter ihnen haben nicht das Gefühl, die Schule bräuchte sie – und vor allem meinen sie, das nicht zu brauchen, was die Schule ihnen bietet.
Wie kann das sein? Lehrkräfte wissen: Die Schule liefert viele Antworten. Einzig, diese scheinen oft nicht zu den Fragen zu passen, die sich die jungen Menschen in diesem Alter stellen.
Was wäre also, wenn wir das Bedürfnis nach einem „Rausgang“ ernst nehmen würden? Wenn in dem, was uns abwegig erscheint – dass Schüler*innen die Schule für eine Zeitlang verlassen, um in der Welt zu sein – der eigentliche Weg läge?
Der Gedanke ist alles andere als neu, dennoch: Es passiert in meinen Augen zu wenig und das Wenige passiert zu leise.
Diese Seite möchte daher auf Beispiele aufmerksam machen, wie es Schulen/Bildungsinstitutionen in Deutschland und anderen Ländern bereits schaffen, ihre Schüler*innen rausgehen zu lassen – ohne das Bildungs- oder Erziehungsziel aus den Augen zu verlieren.
Lassen Sie sich, lasst euch ermutigen, inspirieren, zum Nachdenken und Kritisieren anregen.