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Von guten Ideen: Freidays for Future

Margret Rasfeld, Gründerin der Initiative „Schule im Aufbruch“ und ehemalige Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) hat schon so manche gute Idee zur Umsetzung gebracht. In der 38. Ausgabe der ZEIT vom 12. September 2019 ist im Rahmen des Artikels „10 Ideen von morgen“ nun von ihrem innovativen Vorschlag zu lesen, an jeder Schule einen Tag pro Woche „für Zukunftsthemen freizuräumen“.

 

Schülerinnen und Schüler sollen selbst entscheiden, was sie an diesem Tag machen und wofür sie sich engagieren wollen: fürs Klima, für die Nachhaltigkeit, für die Umwelt, für den Frieden … Dafür soll Fachunterricht gekürzt werden, während außerschulische Experten die Lehrkräfte unterstützen.

 

"WAS? Fachunterricht streichen? Wo doch ohnehin alle immer noch schlechter werden? Und von diesen großen Themen haben die Kleinen doch sowieso keine Ahnung! Außerdem: Was wissen irgendwelche Experten schon von Pädagogik und Didaktik, wenn sie das nicht einmal studiert haben?" – mag so mancher Mensch sich empören. 

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Gestern fragte ich die 7.Klässler*innen in der ersten Gemeinschaftskundestunde ihres Lebens, was sie sich unter diesem Fach vorstellen: „gemeinsam etwas schaffen“, „etwas für die Gemeinschaft tun“ – waren einige der Antworten.

Tja. Träumt weiter.

Oft sieht die Realität nämlich ziemlich anders aus: Buch. Seite 17, Aufgabe 3.

Dass Gemeinschaftskunde immer noch ein Fach ist, das vielerorts sitzend in geschlossenen Räumen abgehandelt wird, ist genauso gewohnheitsmäßig wie skandalös.

Dass Gemeinschaftskunde immer noch von Geographie, Geschichte, Deutsch, (…) getrennt wird, ist genauso traditionell wie sinnlos.

 

Dass jetzt jemand fordert, Freiräume zu schaffen und Verantwortung an diejenigen zu übergeben, die dringend lernen müssen, diese zu übernehmen, löst Verwunderung, Empörung und Widerstand aus.

 

Ernsthaft?  

 

Wer die jungen Menschen nicht auf Freitagsdemos sehen will, der muss ihren Sorgen und ihren Forderungen eben einen Raum in der Schule öffnen - und das wären die Freidays. Wenn nicht schon gestern oder heute, dann wenigstens morgen. 

 

 

 

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© Clara Baumgartner